Reaktionsfähigkeit und Wortgewandtheit!

Trainieren Sie Reaktionsfähigkeit und Wortgewandtheit!
Holen Sie sich Ideen und Anregungen. Das zwischenmenschliche Miteinander pendelt zwischen ruhigen und angespannten Phasen hin und her. Lassen Sie uns im Folgenden Gespräche betrachten, die dem Provokateur den Wind aus dem Segel nimmt.

Expertenkommentar:

Jeder der ein Ziel durch das gesprochene Wort zu erreichen sucht, also nicht die jeweilige Person am Rednerpult oder der Leiter einer Verhandlung, steht unter den Gesetzen der „modernen Rhetorik“.
So etwa wie der Verkäufer einen Regenschirm bei herrlichem Sonnenschein anpreist, der Arbeiter, der sich gegen einen Tadel seines Meisters wegen eines fehlerhaften Werkstücks zur Wehr setzt, der Mieter, der sich wegen erhöhter Heizkosten beim Hausbesitzer beschwert.
Expertenkommentar:

Wenn man an die zweckbedingten, oftmals hochwichtigen Gespräche und Verhandlungen denkt, seien es Anleitungen, Lehrgespräche oder Auseinandersetzungen. Das Gespräch ist eine Grundform des Gemeinschaftslebens.
Das Schlimme bei der Wortgewandtheit und Reaktionsfähigkeit ist das Wissen, das die Sprachbeherrschung, Nervenkraft und Konzentrationsfähigkeit in der Hitze des Wortgefechts nicht ausreichen, um schnell in diesem Augenblick dem Hieb des Gegners mit einer Parade zu begegnen. Es fehlt an Schlagfertigkeit!
Sie ist im Meinungsaustausch oft entscheidend.

Es kommt bei einem kontroversen Meinungsstreit entscheidend darauf an, dass man die Lücke in der Argumentationskette in der Position des Gesprächspartners erkennt.
Sprechen wir mit Freunden, Kollegen oder Gästen einmal über das rhetorische Talent einer bekannten Persönlichkeit, hört man den törichten Spruch: „Schlagfertigkeit hat man oder man hat sie nicht!“

Man möchte erwidern und sagen: „Dieser Spruch sei nicht einsichtsvoller, als wollte jemand behaupten: „Spanisch kann man oder kann man nicht!“

Bei der Beherrschung einer Fremdsprache, selbst wenn wir in jungen Jahren einmal Spanisch gelernt haben, und wir uns ständig in ihrem Gebrauch üben müssen, ist es bei der Schlagfertigkeit nicht wesentlich anders. Wenn wir uns nicht mit rhetorischen Methoden befassen, können wir nicht zu entsprechenden Lösungen kommen.

Schlagfertigkeit ist eine Kunst Witz und Humor zu beweisen. Sie erweisen sich als Katalysator.

Goethe lässt in seinem „Tasso und die Prinzessin“ sagen: „Ich höre gern dem Streit der Klugen zu, wenn man die Kräfte, die des Menschen Brust so freundlich und so fürchterlich bewegen, mit Grazie die Rednerlippe spielt.“

Anmerkung zu den Trainingsfragen:

Vor jedem Kapitel finden Sie einige Anekdoten, bei denen die schlagfertige Antwort fortgelassen wurde. Trainieren Sie Ihre Schlagfertigkeit und finden Sie eine für die Situation passende schlagfertige Antwort.
Sie können dann Ihre Erwiderung mit der tatsächlich gegebenen vergleichen, die im Anekdotenteil des jeweiligen Kapitels steht. Vielleicht finden Sie sogar eine bessere.
Hier nun Trainerfragen zum Schmunzeln:

Erstens: Stellen Sie sich vor, ein Teamkollege hat eine schlechte Angewohnheit: Er kommt auffallend oft zu spät zur Arbeit. Einmal war es ganz arg. Der Leiter der Projektgruppe machte ein böses Gesicht und sagte: „An ihrer Stelle wäre ich gar nicht gekommen!“

Zweitens: Im Training rief ein national gestimmter Seminarteilnehmer aus dem Bundesland Niedersachse zum Schluss seiner Rede machtvoll: „Ich sage Ihnen, ich bin Niedersachse, ich war Niedersachse und werde ewig Niedersachse bleiben!“

Die schlagfertigen Antworten:

Erstens:
„Da sieht man, dass Sie kein Pflichtgefühl haben!“, erwiderte hinterher der junge Kollege.

Zweitens:
Ein Teilnehmer aus Bayern rief dazwischen: „Mann, hast du keinen Ehrgeiz? Ich lade dich ein: Weißwurst, Wälder und Alpen – das ist das Leben!“
Aufgaben, Rezepte für treffende Antworten. Wortgewandtheit und Reaktionsfähigkeit: Je mehr Sie gefordert und gefördert werden, umso mehr werden Sie auch leisten. Schritt für Schritt werden wir gemeinsam den bewussten Umgang mit dem Wort gezielt ausbauen.